„Meine Geschichte ist keine besondere. Es ist die Geschichte von eineinhalb Millionen Kindern, die keine Stimme mehr haben.“ Das sagt die Holocaust-Überlebende Henriette Kretz (83). Ihre Geschichte und die Erlebnisse aus der Zeit des Nationalsozialismus hat sie zwei Mal vor den 10. und 11. Klassen unseres Gymnasium bewegend erzählt. In Zusammenarbeit mit dem Maximilian-Kolbe-Werk konnte Frau Henriette Kretz für insgesamt eine Woche in Jena weilen und besuchte unsere Schule an zwei Tagen. Im ausführlichen und emotionalen Gespräch erzählte sie, wie sie als Kind mit ansehen musste, wie ihre Eltern erschossen wurden. Sie konnte sich in einem Nonnenkloster verstecken. Sie blieb dort, bis sie wie durch ein Wunder von einem Onkel gefunden wurde – dem einzigen Überlebenden der großen Familie. Später studierte sie Kunstgeschichte, wurde Lehrerin und Mutter von zwei Söhnen, sie malt, lebt in Antwerpen und engagiert sich im polnischen Verein „Kinder des Holocaust“. Mit vielen Nachfragen und Gedanken begleiteten unsere Schülerinnen und Schüler das Gespräch und zeigten so, wie sehr berührend Zeitgeschichte sein kann.