Vom 29. April bis zum 6. Mai 2023 fand die „European Olympiad of Experimental Science”, kurz EOES, in Riga (Lettland) statt. Dabei trat Luise Köhler vom Zeiss-Gymnasium, Klasse 12, als Physikerin gemeinsam mit Sophie Junginger (Chemie) und Leon Chen (Biologie) im Team B für Deutschland an. Nach den Erfolgen der deutschen Teams in den letzten Jahren waren die Erwartungen entsprechend hoch – dennoch konnten wir sie aufs Neue übertreffen.
Bei der EOES handelt es sich um einen Teamwettbewerb, der alle drei Naturwissenschaften beinhaltet. Für jedes Land treten zwei Teams an, die jeweils aus einer Expertin bzw. einem Experten für Biologie, Chemie und Physik bestehen. Um die Aufgaben zu lösen, sind neben den experimentellen Fähigkeiten auch eine gute Absprache im Team sowie die Bereitschaft, sich gegenseitig bei Fragestellungen zu helfen und gemeinsam über Unklarheiten zu reden, besonders wichtig.
Diese Fähigkeiten mussten wir in zwei Klausuren auf jeden Fall unter Beweis stellen. Passend zum diesjährigen lettischen Gesangs- und Tanzfest ging es in der ersten Klausur um „Singen und Tanzen aus naturwissenschaftlicher Perspektive“ – hier sollte u.a. die Muskelaktivität untersucht und ein Modell des menschlichen Vokalraums mit Spektrogrammen analysiert werden. In der zweiten Klausur wurde es grün: unter der Überschrift „Clevere Gurken“ mussten Titrationen durchgeführt, Blattquerschnitte untersucht und die Fluiddynamik von Wasser in Schläuchen vermessen werden. Es gab also viel zu tun – die Aufgaben zeitlich zu koordinieren, war für viele Teams, mit denen wir gesprochen haben, eine große Herausforderung.
Doch die Woche bestand natürlich nicht nur aus den beiden Klausuren. Das Programm, welches von den Organisatoren ermöglicht wurde, hat sehr viel Spaß gemacht und es erleichtert, mit vielen Teams anderer Länder in Kontakt zu kommen und neue Freundschaften zu knüpfen. Besonderes Highlight war neben den Museumsbesichtigungen am Dienstag (wer will denn nicht mal eine Wand voller Schädel sehen?) vor allem die Culture Night am Mittwochabend. Hier konnte jedes Land selbst mitgebrachte Snacks und Spezialitäten präsentieren – eine willkommene Auflockerung nach den Klausuren. Während unsere Mentoren dann am Donnerstag um unsere Punkte kämpfen mussten, standen für uns zahlreiche Aktivitäten auf dem Plan, wie z.B. eine Moorwanderung durch den Ķemeri-Nationalpark und eine schmerzhafte im Kletterpark der Küstenstadt Jūrmala.
Den Abschluss dieser erlebnisreichen Woche bildete dann die Closing Ceremony am Freitagabend, in der die Medaillen verliehen wurden. Von insgesamt 44 Teams erhielten nur die 6 besten Goldmedaillen. Für beide deutsche Teams war der Abend besonders erfolgreich: unser Team belegte den 4. Platz, das A-Team konnte sich außerdem noch gegen Luxemburg und Ungarn durchsetzen. Damit haben sie den Europameistertitel vom letzten Jahr verteidigt und sich den neu eingeführten Wanderpokal gesichert – Glückwunsch an unser starkes A-Team!
Mit einer Silent Disco haben wir dann die EOES 2023 offiziell ausklingen lassen. Natürlich war damit die Nacht für uns noch nicht zu Ende – schließlich mussten wir die Zeit nutzen, schwedische Kartenspiele zu lernen, französische Lieder aus der Schule aufzufrischen und noch so viel mehr…
Ich freue mich sehr, diese unglaublich schöne Woche erlebt haben zu dürfen und möchte mich bei meinem Team, unseren Mentoren, den Organisatoren und ganz besonders allen Menschen aus ganz Europa bedanken, mit denen ich diese Zeit verbringen durfte!
Text: Luise Köhler
Pressemitteilung des IPN in Kiel: Deutsches Schülerteam wird Europameister bei der European Olympiad of Experimental Science
Fotos vom Wettbewerb bei Flickr auf den Seiten der Universität Riga.