Zwischen Biostatistik, Entomologie, Botanik-Praktikum und Molekularbiologie – vom Landesseminar Thüringen-Sachsen der IBO

Vom 26. bis zum 28. Januar 2024 fand in Meißen (Sachsen) für die erfolgreichsten Teilnehmenden der 2. Runde der Internationalen Biologieolympiade das IBO-Länderseminar statt. An diesem in Kooperation mit Sachsen stattfindenden Event nahmen von unserer Schule Linnéa Fröber, Mara Hanse und Virginia Meister aus Klasse 11 teil (Meret Urban war wegen der Teilnahme an der 3. IPhO-Runde verhindert). Begleitet wurden wir von Katrin Hoppe, der Landesbeauftragten der IBO in Thüringen. Im Folgenden berichten wir über unsere Erlebnisse:

Tag 1
Los ging es am Freitagmorgen in Jena. Nach einer zweistündigen Autofahrt hatten wir unser Ziel erreicht – das Franziskaneum-Gymnasium Meißen. Hier kam es schon mit der Suche nach dem Raum C206 zur ersten Challenge. Nach mehrfachem Verlaufen musste uns schließlich eine Schülergruppe dorthin führen.
Begrüßt wurden wir von Carola Damme, der Landesbeauftragten der IBO in Sachsen, welche das Wochenende für uns organisierte.

Gemeinsam mit den neun anderen interessierten Biologen und Biologinnen aus Thüringen und Sachsen spazierten wir zum Landesgymnasium Sankt Afra. Hier fand unser erstes Seminar zum Thema Molekularbiologie statt. Biolehrer Dr. Christian Feller gab uns einen Einblick in die personalisierte Medizin und moderne Therapiemethoden von Hirntumoren. Anschließend durften wir selbst aktiv werden und eine Gel-Elektrophorese durchführen. Wie echte Laboranten untersuchten wir verschiedene DNA-Sequenzen im Rahmen eines Modellversuches zu CRISPR/Cas9.

Von einer waschechten „Afranerin“ bekamen wir eine Führung über den großen Campus und durch das moderne Internat des Landesgymnasiums Sankt Afra, das sich einer Förderung von Hochbegabten verschrieben hat.

Zum Abendbrot aßen wir gemeinsam Pizza und machten uns mit einem kleinen Stadtrundgang auf den Weg zurück zu unserer Übernachtungslocation. Geschlafen haben wir weder in einem Hotel noch in einer Jugendherberge – unser abenteuerlicher Schlafplatz war auf den Tischen eines Klassenzimmers.

Tag 2
Nach einer wortwörtlich harten Nacht begann um neun Uhr das erste Seminar des Tages. Bei einem Praktikum der Botanik mikroskopierten wir verschiedene Nutzpflanzen wie Ingwer, Rosmarin und Sellerie. Mithilfe einer Dünnschicht-Chromatographie untersuchten wir die unterschiedlichen Farbstoffe des Spinats. Was wohl für alle von uns neu war: Die Orange ist aus biologischer Sicht eine Beere! Dies erfuhren wir durch den Referenten und ehemaligen IBO-Teilnehmer Christoph Doktor.

Alles, was krabbelt und durch die Erde kriecht, war Teil des nächsten Seminars von Herrn Bayer, Lehrer am Franziskaneum Gymnasium. Mit ihm bestimmten wir mehr oder weniger lebendige Käfer und erhielten einen Einblick in die Entomologie und den Umgang mit einem wissenschaftlichen Bestimmungsschlüssel. Durch ein Binokular betrachteten wir zum Beispiel den Hainlaufkäfer, den Nashornkäfer oder den Gelbrandkäfer.

Nach dem Mittagessen genossen wir bei bestem Wetter einen Spaziergang entlang der Elbe und konnten Dom und Albrechtsburg nochmal bei Tage bewundern.

Am Nachmittag hielten uns zwei weitere ehemalige IBO-Teilnehmer spannende Vorträge:

Tom Kasper zeigte uns, dass man auch Mathematik und Biologie kombinieren kann. Den Chi-Quadrat-Test und den t-Test wendeten wir gleich bei einigen Aufgaben aus der Biostatistik an. Lucia Winkler brachte uns die Erstellung phylogenetischer Stammbäume näher und wir untersuchten die Verwandtschaftsbeziehungen zwischen Mensch, Hund und Schildkröte. Abends kochten wir alle gemeinsam Nudeln und ließen den Abend entspannt ausklingen.

Tag 3
Nach einer weiteren Nacht im Klassenzimmer begann unser letztes Seminar. Nantje Nageler, welche bis 2020 auch unsere Schule besuchte und 2019 bei der IBO in Ungarn eine Bronzemedaille gewann, studiert jetzt Medizin in Leipzig. Sie zeigte uns verschiedene Lernstrategien. Wir erfuhren, wie man sich sowohl inhaltlich als auch mental auf Klausuren vorbereiten kann – nicht nur bei der IBO, sondern auch im Studium. Zum Schluss aßen wir gemeinsam Mittag und räumten auf, damit ab Montag wieder ganz normaler Unterricht im Franziskaneum-Gymnasium in Meißen stattfinden kann.

Mara Hanse (2. Reihe ganz links), Virginia Meister (rechts daneben) und Linnéa Fröber (obere Reihe, 2. von links) mit Frau Hoppe (2. Reihe ganz rechts) und Nantje Nageler (vorn, ganz rechts)

Für uns war es ein sehr lehrreiches Wochenende, bei dem wir viel Spaß hatten.

Mara, Virginia & Linnéa

 

Mehr Bilder findet ihr auch hier: [Instagram des Sächsischen Landesgymnasiums St. Afra in Meißen] Am Nachmittag des 26.01.2024 fand das IBO Länderseminar statt. Die Gewinner der jetzigen Runde der Internationalen… |

 


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