Am letzten Samstag – Anfang Mai 2024 – ging es für uns, Nina, Christian, Karla und Julia aus den Klassen 9 und 10, in die Umgebung Münchens. Christian, Karla und Julia trafen sich dafür am Bahnhof in Jena und fuhren über Erfurt nach München. Nach einem einstündigen Besuch der Stadt und vielen Kirchenbesuchen in der Nähe des Marienplatzes ging es von der Kirchenstadt München über Freising in die Weltmetropole Thalhausen in Oberbayern.
Nach dem ersten Kennenlernen mit den Teilnehmern und betreuenden Lehrern (Info: Bundeswettbewerb Physik) beim gemeinsamen Abendessen im Hof hatten wir unsere erste Aufgabe: physikalisches Bauen. Ziel war es, mit einer Mausefalle und einigen weiteren Materialien ein Auto zu bauen, welches möglichst weit fahren sollte. An dieser Stelle können wir schon einmal erwähnen, dass wir jeden Tag mit wechselnden Teilnehmern in Dreier-Teams gearbeitet haben. Nina, die noch bei einem anderen Wettkampf war, kam noch gerade rechtzeitig, um das bisherige Zweierteam mit Julia zu unterstützen. So konnten die 30 Minuten Zeit, die wir hatten um mit unseren Handys zu recherchieren, in allen 10 Gruppen gut genutzt werden.
Nach weiteren 2 Stunden mussten alle Mausefallen-Autos fertig sein und wurden getestet. Jedes Team hatte 2 Versuche, manche der Autos sind gar nicht erst losgefahren, andere über 20 Meter. Diese Längen wurden markiert und die Teams erhielten danach von der Jury bis zu 20 Punkte. Nachdem alles aufgeräumt war, mussten wir schnell ins Bett, da am nächsten Tag alle pünktlich um 7 Uhr beim Frühstück sein sollten.
Am Sonntag fuhren wir dann nach Freising ans Camerloher-Gymnasium für eine Experimentalklausur. Es ging um Solarzellen, Federn und wann man ein Raubtier im Busch nach links oder rechts einordnen kann. Dies haben wir mit Hilfe eines Gartenschlauchs ermittelt. Nach dem Mittag ging es dann mit einer abenteuerlichen Fahrt erneut nach München, um die Frauenkirche zu besichtigen. Diesmal sogar auf einen der Türme. Auch wenn Christian sich beim Kirchenschiff nicht ganz sicher war, ob er das nicht einen Tag vorher schon einmal gesehen hat.
Am Montagmorgen hatten wir unsere erste und einzige (was wir in Hinsicht auf Punkte nicht so gut fanden) Theorieklausur. Bei dieser durften Karla und Julia zusammen arbeiten und konnten sich die lautstark geäußerten Ideen eines Gruppenmitglieds von Christians Team im Nebenraum anhören. Es gab Aufgaben zu Windrädern, bergauf- und abfahrenden Bahnen und einschlagenden Meteoren. Am Nachmittag durften wir dann Texas Instruments, einen der Sponsoren des Wettbewerbs, besuchen. Uns wurde gezeigt, wie man mit unserem CAS-Taschenrechner eine Drohne fliegen oder einen Roboter steuern kann. Außerdem haben wir gesehen, wie man Mikrochips validiert, die Reinräume aussehen und wo die Chips hergestellt werden. Nach dem Abendessen stand dann noch ein Vortrag einer Mitarbeiterin von Zeiss, dem zweiten Sponsor, auf dem Programm. Sie berichtete von ihrer Arbeit mit KI und der Anwendung auf Mikroskope und medizinische Geräte.
Am Dienstag wurden alle 30 Schüler in zwei Gruppen aufgeteilt, nachdem wir am Max-Planck-Institut in Garching, welches zwei Nobelpreisträger hat, angekommen waren. Die erste Gruppe mit Karla, Christian und Julia durfte dort zuerst zur Bestimmung des Zuckergehaltes in Cola mit Lasern (Christian und Julia) und zur Bestimmung der Wellenlänge eines Lasers mit einem Interferometer (Karla) experimentieren. Anschließend haben wir eine Führung durch einige der Labore bekommen und Nina zum Mittagessen wiedergetroffen. Sie war währenddessen in der Allianz-Arena, welche wir am Nachmittag besuchten, an dem Nina zu Spektralfarben experimentierte. Besonders beeindruckend fanden wir die Größe und auch, was dort alles gegen die Gegner getan wird (ein paar Beispiele: gegnerische Fans dürfen keine Getränke zu den Sitzplätzen bringen und sitzen in einer kleinen Ecke im Bayern-Logo, um beim Einlaufen nicht direkt von ihrer Mannschaft gesehen werden können). Bei unserer Führung durften wir außerdem in die Umkleiden der Spieler, zu Musik einlaufen und uns auf die Spielerbank setzen.
Nach dem Abendessen in der Jugendherberge fand dann eines unserer Highlights statt: eine Science Show, bei der Experimente aus dem deutschen Museum gezeigt wurden. Wir haben dabei Strom durch unsere Körper geleitet um Musik abzuspielen, Brücken gebaut und Musik mit Rohren aus dem Baumarkt gespielt. Anschließend haben wir gemeinsam den letzten Abend ausklingen lassen.
Als die Jugendherberge am Mittwochmorgen aufgeräumt war, fuhren wir wieder nach Freising ins Camerloher Gymnasium zur Siegerehrung. Nachdem (wie immer) Reden gehalten wurden und einer Lehrerin, die jeden Tag wirklich leckeres Essen für uns gekocht hat, gedankt wurde, kam es endlich zur Preisverleihung. Wir wollen es an dieser Stelle nicht unnötig spannend machen. Hier unsere Ergebnisse:
Nina und Julia erreichten einen 2. Preis und Karla hat sogar einen der drei 1. Preise errungen.
Nun auf der Rückfahrt nach Hause wird noch viel über die spannenden und interessanten Ereignisse und die ein oder andere außergewöhnliche Person der letzten Tage diskutiert und wir sind uns sehr sicher, dass das nun folgende lange Wochenende gut zum Schlafen genutzt wird.
Fotos: Harald Ensslen & Julia Tittelbach