Am 3. Juni 2024 begann die dreitägige dritte Runde der Chemie-Olympiade, bei der sich die chemieinteressierten Teilnehmer aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen trafen. Erster Treffpunkt ist um 18 Uhr ein chinesisches Restaurant am Teich. Dort anzukommen war sicherlich eine der größten Herausforderungen! An diesem Tag wurde um die Mittagszeit eine 250 kg schwere Weltkriegsbombe in der Nähe des Merseburger Hauptbahnhofs gefunden, sodass eine Vollsperrung veranlasst wurde. Der Halt Merseburg entfiel somit komplett. Zwei Stationen vor Merseburg mussten wir, mittlerweile haben sich mehrere Teilnehmer gefunden und zusammen gruppiert, in Weißenfels aussteigen und den Zug nach Halle nehmen, um dann anschließend wieder mit der Straßenbahn zurück zufahren. In Halle angekommen teilte uns die Frau am Infoschalter mit, dass heute keine Tram nach Merseburg fährt… Also haben wir auf eigene Faust nach Alternativen und möglichen Wegen gesucht, um irgendwie noch nach Merseburg zu gelangen. Nach unzähligen überfüllten Bussen und ausgefallenen Straßenbahnen sind wir 21:40 Uhr in Merseburg angekommen. Dort wurden wir zum Glück von den Betreuern mit dem Auto empfangen und in das Unterkunft gefahren. Nun hatten wir endlich unser Ziel Merseburg erreicht, aber vier Stunden später als geplant. Fix und fertig sind wir auf die Zimmer und haben uns für den morgigen Praxisabschnitt ausgeruht.
Am nächsten Morgen hieß das Ziel nach dem Frühstück die Hochschule Merseburg. Vor Ort angekommen, erfuhren wir unsere Gruppeneinteilung. Rund fünf Stunden Laborzeit wurden uns bereit gestellt. Die Aufgaben umfassten zum einen eine Art Ionenlotto bei der Organische und Anorganische Stoffe zu identifizieren waren. Fast jeder Gruppe gelang es alle Stoffe zu identifizieren, doch bei zwei Stoffen rauchten die Köpfe besonders. Benzoesäure und Natriumbenzoat sind noch übrig geblieben. Allerdings haben beide Stoffproben das gleiche Reaktionsverhalten aufgezeigt, sodass jeder seine Ergebnisse und Überlegungen intensivst hinterfragte. Wie sich jedoch herausstellte wurde in beiden Proben versehentlich Natriumbenzoat vorgelegt. Das erklärte natürlich einiges… In der zweiten Aufgabe war die Gleichgewichtskonstante eines Esters experimentell zu bestimmen.
Eine halbe Stunde nach dem Praktikum schrieben wir unser Vorgehen und die Resultate auf, um in der anschließenden Präsentation beides vorzustellen. Der Tag endete mit Burger und Bowling.
Am nächsten Morgen stand der wichtigste Part an, die Klausur. In einer vierstündigen Klausur waren sieben Aufgaben zu bewältigen. Das Spektrum der Aufgaben reichte von Gold über die molare Leitfähigkeit bis hin zu den Inhaltsstoffen der Schokolade. Auch diese Aufgaben bereiteten viel Spaß und beanspruchten viel Konzentration. Am letzten Tag wurde eine äußerst spannende und unterhaltsame Experimentalvorlesung von Prof. Dr. Rödel gehalten. Das Thema beinhaltete Plastik und zentrale Frage war: Fluch oder Segen? Im Anschluss folgte direkt die Auszeichnungsveranstaltung:
- Aus der Klassenstufe 9 erreichten Bruno den 8. Platz und Helene den 7. Platz im Theoriewettbewerb; im Praxiswettbewerb erreichte zusätzlich T.P. einen 2. Platz, Helene einen 3. Platz.
- In Klassenstufe 10 erreichte Leopold den 8. Platz.
Helene hat sich damit für das Bundesfinale in Leipzig qualifiziert. Leopold fehlten am Ende wenige %-Punkte für die Teilnahme am Bundesfinale. Dennoch beglückwünschen wir alle Teilnehmer an dieser 3. Runde! Nach der Veranstaltung traten wir die Heimreise vom Merseburger Hauptbahnhof an.
Text: Leopold Hammer