Die diesjährige Bundesrunde des 31. Bundeswettbewerbs Physik fand dieses Jahr in München statt.
Bereits am Samstag den 24.05.2025 verließen die fünf Teilnehmer des CZG bereits gegen Mittag Jena, um in Erfurt in den ICE zu steigen. An unserer Unterkunft in München, dem Salesianum, angekommen, trafen wir auf die anderen der insgesamt 30 Teilnehmenden. Nach der Zuweisung der Zimmer und einem Abendessen, begann gleich der erste Teil des Wettbewerbs. Wir wurden vor die Aufgabe gestellt, aus einem A2-Bogen Papier eine Rampe zu bauen, welche eine kleine Stahlkugel so weit wie möglich schleudern sollte. Wie für alle anderen Aufgaben auch, wurde wir in altersgemischte Dreiergruppen eingeteilt.
Am Sonntag stand für uns eine weitere Experimentalklausur am Camerloher Gymnasium in Freising an. Dort sollten in drei verschiedenen Themenbereichen je vier Experimente durchgeführt werden, für die jeweils ein Versuchsprotokoll angefertigt werden sollte. Beispielsweise sollte die Geschwindigkeit eines Spielzeugarmbrustpfeils durch Messen von Distanz und Zeit, Messung der Höhenabweichung bei einem horizontalen Schuss, mittels Ermittlung des übertragenen Impulses und durch Messung des zeitlichen Verlaufs der Induktionsspannung beim Durchflug zweier Spulen durch einen modifizierten Pfeil, ermittelt werden. Anschließend fuhren wir zurück zum Salesianum, wo wir nach dem Abendessen einen kleinen Stadtrundgang antraten.
Am Montag stand nun eine Theorieklausur, bei der Aufgaben physikalische Verhaltensweisen begründet und Situationen abgeschätzt werden sollten. Anschließend besuchten wir das nicht weit entfernte Deutsche Museum, wo wir im Rahmen einer Führung Einblicke in Radioaktivität und die Messung von Strahlung erhielten.
Für die letzte Klausur am Dienstag fuhren wir mit der U-Bahn zum Forschungszentrum Garching, wo wir im Max-Planck-Institut für Quantenoptik (MPQ) Experimente mit Interferometern, sowie Spektralanalyse und ein Doppelspalt-Experiment durchführen konnten. Ein Protokoll dazu sollte bei der Rückkehr im Salesianum angefertigt werden, zuvor erhielten wir jedoch eine Führung durch die Glyptothek, eine Sammlung antiker Statuen.
Das Ende der 5-tägigen Wettbewerbsrunde bildete die Siegerehrung am Mittwoch: Vom Team des CZG (Klasse 9 und 10) erhielten Moritz Lösche einen 1. Preis, F. W. einen 2. Preis und Theo Werschnik einen 3. Preis, ebenso an Christian Meyer. Mit dabei war auch Carolina Weiße aus der Klassenstufe 8, die einen Platz 24 erreichte. Herzlichen Glückwunsch!
Text: Theo Werschnik | Fotos: Harald Ensslen



Aus Betreuer-Sicht notiert Harald Ensslen das hier:
Von den ca. 500 Teilnehmenden in den beiden Vorrunden im bundesweiten Physikwettbewerb wurden die besten dreißig für die Finalrunde in der bayerischen Landeshauptstadt ausgewählt. Am 24. Mai trafen sich 9 Schülerinnen und 20 Schüler im Salesianum München, einem christlich orientierten Don-Bosco-Objekt zur Jugendbetreuung im Stile einer Jugendherberge. Die erste Wettbewerbsaktion bestand im „physikalisch-technischen Basteln“ am Abend, locker organisiert in altersgemischten Dreiergruppen. Wohltuend ist hierbei stets der Nebeneffekt von zwanglosem Kennenlernen. Die Schülerinnen und Schüler kamen von mehr als 20 verschiedenen Schulen aus dem ganzen Bundesgebiet, von Nordrhein-Westfalen bis zum Saarland gab es Teilnehmende. Nicht ganz zufällig war die stärkste Ländervertretung die Thüringer Gruppe: zwei Erfurter und fünf vom Jenaer Zeiss-Gymnasium. Auch bei den elf Jury-Mitwirkenden waren drei Jenaer Physik-Lehrkräfte.
Stark gefordert waren alle Teilnehmer bei der ersten Experimentalklausur, die im Camerloher Gymnasium Freising stattfand. Mit je vier Aufgaben in drei Themengebieten gab es recht unterschiedliche Anforderungen an das physikalische Grundwissen und die Möglichkeiten, dieses zur Lösung von Problemen anzuwenden. Das Bestimmen der Abschlussgeschwindigkeit des Pfeiles einer Spielzeugarmbrust nach verschiedenen Methoden stand an erster Stelle, mit Auswertung von Induktionspannungen oder der Anwendung des Impuls-Erhaltungssatzes. Der Umgang mit digitaler Messtechnik und elektronischem Labor Netzgerät hielt weitere Herausforderungen bereit. Einen Stadtrundgang durch die City von München haben alle Feedback-Berichte als sehr positiv reflektiert. Die Theorieklausur mit drei komplexen Aufgaben wurde ebenfalls vom Gros der Teilnehmer mit Bravour bewältigt. Ein Besuch im Deutschen Museum brachte Abwechslung und Entspannung von den kognitiven Anforderungen der beiden Tage. Während bislang vor allem die jüngeren Teilnehmer viel gelernt haben, teils auch von den älteren, gab es am dritten Tag mit dem Praktikum im PhotonLab für alle viel Neues aus der Welt der Quantenphysik zu erfahren. Wenn man meinte, dass diese Physik-besessenen Jugendlichen einem Besuch antiker Skulpturensammlungen nichts abgewinnen könnten, lag man komplett falsch. Gerade zu begeistert war die Gruppe von dem Vortrag des Wissenschaftlers und den Ausstellungen der Glyptothek München. Der Forscher brillierte mit seinem Fachwissen und der dynamischen Art, dieses an die Adressaten zu bringen.
Das es nicht noch mehr Stadtrundgänge in München gegeben hat, wie von einigen vermisst, lag insbesondere an den häufigen Regengüssen, wovon es auch am letzten Tag reichlich gab. Doch das hat den positiven Eindruck, nicht geschmälert, der von den meisten als Urteil über die fünf tollen Tage in der bayerischen Landeshauptstadt berichtet wurde. Ein einhellige Meinung war: Sehr gern würden wir wieder daran teilnehmen!
Zum Weiterlesen: MNU Physikwettbewerb & Wettbewerb für besondere MINT-Unterrichtsideen