Die Auswahlrunde der 36. Internationalen Biologie Olympiade (IBO), an welcher Annemarie Hauschild (Klasse 12) teilnahm, ging von Sonntag dem 18. Mai bis Freitag dem 23. Mai 2025, wo die 12 besten der vorherigen Runde erneut zusammentraten um nun das Nationalteam festzulegen. Neben 7 Klausuren (ja sieben), von welchen 5 Praktische Klausuren waren, gab es dennoch ein gut vorbereitetes Programm drumherum.
Am Montag begannen wir gleich mit der Bioinformatik-Klausur und der Biochemie-Klausur. Wobei uns letztere stark an die Grenzen der Unmöglichkeit führte. Zwischen Titrationen, Strukturformeln und Dünnschichtchromatographien fragte man sich oft, ob das, was man macht, überhaupt Sinn ergibt.
Am Abend wurden wichtige Wetten abgenommen, da auch hier Glücksspiel stark gefördert wird, wo jeder seine eigene Platzierung und die Zusammensetzung des Teams erraten durfte. Mit einem Wetteinsatz von 2€ wurden dann am Donnerstag die Profite durch einen ominösen Algorithmus berechnet.

Nachdem dann um 22:00 Uhr auch der erste Teil der Vorträge, welche wir vorbereiten sollten, gehalten war, erfuhren wir, wie dünn die Wände der Jugendherberge wirklich waren, da nun mindestens 40 Kinder bis tief in die Nacht ihre gesamte Energie zum Türenknallen nutzten. Am Montag durften wir uns auch schon mehrere Male ein sadistisches Lachen des Erstellers der MolBio-Klausur anhören, denn der Wettbewerb, wer nun die schwerste Klausur erstellt, war wieder in voller Tour und jeder wollte gewinnen.
Somit folgte am Dienstag die gefürchtete MolBio-Klausur. Hier wurden auch mal DNA-Mengen im Kilo-Bereich errechnet. Kurz darauf folgte die Zoologie-Klausur bei welcher ein Hühner-Flügel seziert wurde und die Funktion des Daumens bei Vögeln relevant war. Viele berichteten noch bei der Abreise am Freitag von einem leichten Hühner-Geruch in der Luft. Nachdem Dienstagnacht dann viele urplötzlich krank wurden, stellte man sich natürlich die Frage, ob Salmonellen nicht doch durch Aerosole übertragbar sind.
Der Mittwoch war besetzt durch theoretische Klausuren und den zweit-wichtigsten Wettbewerb der Woche: Bowlen. Doch ein Gewinn im Bowlen sorgte für einen Geldverlust in den Wetten, wie wir später herausfanden.
Am Donnerstag erwartete uns die letzte Klausur. In Botanik wurden wieder Blattquerschnitte erstellt und Algen gemörsert. Der wohl schönste Teil der Betreuer war am Donnerstag die Nachbesprechung, wo all unsere Fehler aufgeführt und korrigiert wurden.
Hier mussten wir auch Wetteinsätze abgeben, welche wir durchführen, wenn wir ins Team kommen sollten. Von grünen Augenbrauen, pinken Haaren, der Suche nach Sponsoren, um nicht mehr in der Jugendherberge zu schlafen und dem Hildegard-Orgon-Akkumulator (eine hoch wissenschaftliche Maschine, die die negative Energie von Barcodes beseitigt) war alles vertreten. Nach dem Verteilen der erworbenen Profite der Wetten (ich selbst habe 1,60€ plus gemacht) begann der stundenlange Prozess des Findens des Algorithmus‘.
Der wichtigste Wettbewerb jedoch erwartete uns am Abend im All-you-can-eat-Restaurant, wo ein fast unschlagbarer Rekord von 20 gegessenen Tellern aufgestellt wurde, den wir brechen wollten. Leider mussten wir feststellen, dass dieser Rekord wirklich unschlagbar ist. Nach diesem letzten Abend bahnte sich am Freitag schon die Siegerehrung an, wo das diesjährige IBO-Team bekannt wurde.
Ich konnte hier einen 8. Platz erlangen, wodurch ich leider nicht in das Team kam, dennoch wünsche ich den vier des Teams viel Glück auf den Philippinen.
Der Fachbereich Biologie und die Verantwortliche für die IBO, Frau Hoppe, gratulieren Annemarie Hauschild zu diesem erfolgreichen Abschneiden auf der finalen Auswahlrunde für das Nationalteam!
Text: Annemarie Hauschild