Die vorletzte Woche eines jeden Schuljahres ist traditionell die Zeit der großen Reisen: Finden hier die Klassenfahrten und auch eigentlich die Englandfahrt statt, sind auch die 11. Klassen mit den 6h-Kursen in den naturwissenschaftlichen Fächern auf Fachexkursion. Stellvertretend für Informatik, Physik, Biologie und Chemie berichten die Biologie- und Chemie-Kurse in einem Blog tagesaktuell von ihren Reisen – viele Grüße gehen übrigens nach München und Hamburg, dort verweilen die Informatik und Physik. Startete der Biologie-Kurs von Frau Weiß bereits am Freitag, geht es für den Chemie-Kurs von Frau Rinke am Montag los. NEU: Auch der Informatik-Kurs berichtet als dritter Kurs von seinem Programm in München; der Bericht ist am Ende der Seite zu finden. NEU 2.0: Fotos sind nun auch vom Leistungskurs Physik aus Hamburg zu finden. Allen Klassen, die unterwegs sind, wünschen wir eine eindrucksvolle Zeit und spannende Eindrücke.
Die Teilnehmenden von Biologie berichten:
Freitag/Samstag: Ciao ragazzi da Italia, unser Biokurs ist seit Freitag unterwegs auf Kursfahrt. Gestartet sind wir von Jena gestern in Richtung Berlin. In Berlin hatten wir Zeit, um z.B. zu shoppen, zu essen oder einfach uns auszuruhen für den anstrengenden Folgetag. Heute (Samstag) hatten wir den ersten Tag in Italien. Wir sind heute morgen alle gegen 04:00 Uhr in Berlin aufgestanden, um zum Flughafen zu fahren. Nach einer für den ein oder anderen intensiveren Security-Kontrolle konnten wir die verbleibende Zeit am Terminal verbringen. Um 06:20 wurde das Gate geöffnet und wir konnten uns langsam in Richtung Flugzeug bewegen. Veranschlagt waren für die Strecke 1:50 h, die wir in eineinhalb Stunden zurückgelegt hatten. Begrüßt wurden wir am Napoli Aeroporto von angenehmen 29 Grad. Vom Flughafen wurden wir zu den Ruinen von Pompei gefahren und hatten Zeit uns die beeindruckende Stadt anzusehen, zu sehen waren Amphitheater, schöne Gärten und der Vesuv. Anschließend wurden wir von einem kleinen Bus zu unserer Unterkunft nach Casal Velino gebracht. Nach lästiger Belehrung und Einweisung, gab es Abendessen für uns zwölf ausgehungerten Menschen. Leider hatte man in der Küche nicht mit 12, sondern mit 21 Leuten gerechnet bei der Bereitstellung des Essens, sodass wir nicht alles essen konnten. Nach dem sehr leckeren Abendessen sind wir noch zum Strand gelaufen und haben im warmen Wasser noch Wasserball gespielt und sind geschwommen. Jetzt sind wir wieder in der Unterkunft und schreiben euch diesen kleinen Bericht.
Buona serata, classe undici del corso di biologia! (Text: Luca)



Sonntag: Casal Velino, den 15.06.2025
Durch die offenen Balkontüren kommt nach einer erfrischend kühlen Nacht wieder warme Luft in unsere Zimmer. Sie kündigt den abenteuerreichen Tag an, der heute vor uns vor uns liegen soll. Hungrig warten wir auf das uns angekündigte „süße italienische Frühstück“, vorgelegt werden uns Croissants, Brötchen, Marmelade und Jogurt. „Ausbaufähig“ war unser Kommentar dazu. Jedoch war es genug, um uns alle für den Vortrag zu stärken, der nun auf uns wartete. Vorgestellt wurden uns das Mittelmeer und seine Bewohner. Neben der Definition und Abgrenzung des Mittelmeers, lernten wir die unterschiedlichen marinen Lebensräume, besonders die des Litorals, kennen und welche kleinen und großen beeindruckenden Tiere und Pflanzen in diesen herumwuseln. Nicht nur Algen und Fische, auch Korallen, Oktopoden, Muscheln, Schnecken uns so vieles mehr lebt im Meer. Wusstet ihr, dass die die Röhrenseegurke zu ihrer Verteidigung ihre gesamten Gedärme, ja die Organe, aus sich herausschießt? Nachdem wir die Theorie des Meeres gelernt hatten, sollte es an die Praxis gehen. Nach einer kurzen Schnorchel-Einweisung ging es für uns zum Hafen. Dort angekommen quetschten wir uns in die Neoprenanzüge, kletterten auf das Boot und fuhren hinaus auf die große, weite See. Naja nicht ganz, denn wie wir gelernt hatten, gab es die meisten Korallen in Nähe des Ufers, in der Supra- und Circa-Zone. Mit Taucherbrille, Schnorchel und Flossen ausgestattet, schnorchelten wir eine ganze Weile durch die Gegend und begegneten knisternden Algen, stachligen Seeigeln, einer riesigen Seegurke und sehr vielen Fischen und Korallen. Zurück im Hafen angekommen, waren wir sehr hungrig, der Versuch mit Neoprenanzug zu tauchen, war anstrengender als erwartet! Also suchten wir ein Restaurant auf und aßen dort italienische Pizza und Pasta. Nach diesem feinen Mittagessen ging es zurück zur Unterkunft, denn wir hatten eine Aufgabe. Wir sollten einen kleinen Vortrag über eines der spannenden Mittelmeerbewohner halten. Nach 45 Minuten Arbeit durfte wir uns dann gegenseitig bei Vorträgen über die Leuchtqualle, den Meerpfau, die Röhrenseegurke und den Purpurroten Seestern anhören. Bald darauf wurde uns das Abendessen serviert. Salat, Pommes, Fleisch, Algen – passend zum Mittelmeer und zum Abschluss Tiramisu. Unser Abend endete dann, wie der gestrige, am Meer.
Ci vediamo domani, classe undici del corso di biologia. Bis morgen, der Biologie-Kurs der Klasse 11 (Text: Anna)



Montag: Der Wecker klingelt um 6:45 Uhr und reißt uns aus Träumen über riesige Fische und beißende Muscheln. Gestresst springen wir aus dem Bett, denn schon in 15 Minuten sollen wir bereit sein, um Plankton zu fischen. Im Hafen angekommen, begrüßte uns ein schwefliger Geruch, das liegt daran, dass er ohne Ingenieur gebaut wurde und sich auf der falschen Seite öffnet. Wir ließen den fauligen Gestank hinter uns und begaben uns aufs offene, weite Meer. Mit einem kleinen Kescher wurde uns das Sammeln von zwei Plankton-Proben ermöglicht, die nun sicher ins Biolabor transportiert werden sollten. Ungeschulte Augen würden in dem Wasser auch nichts als Staubpartikel herauslesen, wir wussten aber natürlich, dass das ganz viele kleine herumschwirrende Lebewesen waren. Während der kleine Plankton sich auf seine große Reise machte, durften wir ein Frühstück genießen, welches uns für die folgende Kanu-Tour stärken sollte. Am Bootsverleih angekommen, schnappten wir uns die Boote und Paddel und schleppten diese über den brühend heißen Sand bis zum Meer. Jetzt mussten auf dem Weg zum Fluss nur noch die riesigen Meereswellen gebändigt werden, was für uns natürlich kein Problem war. Im Fluss angekommen, wurde das paddeln schon viel einfacher, so einfach dass einige eine neue Aufgabe brauchte: Das Kentern der anderen Boote. Neben den Piraten-Aktivitäten konzentrierten wir uns selbstverständlich auch auf die biologischen Faktoren unserer Umwelt. Neben lebenden Wasserschlangen und großen und kleinen Vögel, sahen wir auch ein Fischskelett und einen Karpfen, der eher übel als wohl aus einem Fischernetz entkommen konnte. Irgendwann war auch das Piraten-Abendteuer vorbei und wir kämpften uns wie Wellenbrecher zurück zum Strand. Dort wurden die Stufen der Sonnenbrände verglichen und sich im Schatten ausgeruht. Nachdem unsere Kleidung eine Weile trocknen konnte, da sie aufgrund des Kenterns klitsch-nass geworden waren, gingen wir leckere Pizza und Pasta im Strandrestaurant essen. Der Bus fuhr uns nach diesem schmackhaften Mittagessen ins Biolabor, wo wir einen Vortrag über Plankton hörten. Wusstet ihr, dass Quallen, Muscheln, Schnecken und Seesterne in ihrem Lebenszyklus planktonische Stadien aufweisen? Wir lernten also, dass Plankton etwas viel vielseitigeres ist, als das kleine Ding aus Spongebob. Nach dem Vortrag kamen dann unsere Proben vom Morgen zurück ins Spiel, wir durften diese unter Mikroskopen betrachten und Gelerntes und Beobachtetes dokumentieren. Einige Krebsplankton flitzten umher, andere Mullusken kreiselten um sich selbst. Müde von dem anstrengenden Tag, sprangen wir zu erfrischen in den Pool des Hotels, sobald wir dort angekommen waren. Anschließend genossen wir ein Abendessen, bestehen aus Salat, unterschiedlichstem Käse, Foccacia und belegten Broten. Der letzte Programmpunkt für den heutigen Tag sollte ein Beachvollyball-Abend am Strand sein. Jetzt fallen wir alle müde in unser Bett. Buonanotte, classe undicht del corso di Biologia. (Text: Anna)



Dienstag: Casal Velino, den 17.06.2025. Durch harte Matratzen und helles Licht in unseren Zimmern wachten wir mit müden Muskeln vom Kajakfahren auf. Da allerdings ein neuer spannender Tag bevorstand, kräftigten wir uns beim Frühstück mit frischem Avocadotoast und Tomate-Mozzarella. Nach einem kurzen Missverständnis über dem Treffpunkt mit dem Busfahrer machten wir uns auf die Reise ins Biolabor, wo ein Vortrag auf uns wartete. Auch hier sind wir auf harte Untergründe und Licht getroffen, da wir vieles über Hartböden und Fluoreszenz gelernt haben. Über Korallenriffe und Schiffwracks wurde uns das große Mysterium der Biolumineszens offenbart. Auch andere Phänomene, wie Anpassung an die Umgebung durch Farbgebung oder Körperbau wurden uns vorgestellt. Unter den Mikroskopen durften wir einige dieser Anpassungsmethoden an Seepocken und Napfschnecken beobachten, welche sich an Gesteinen und harten Oberflächen befestigen, wobei sie von ihrer harten Schale farblich hervorragend getarnt und beschützt sind. Nach dieser aufregenden Erfahrung wollten wir uns ein wenig entspannten, weshalb erstmal ein kurzer Mittagsschlaf abgehalten wurde. Bereit für das Abendessen versammelten wir uns heute etwas früher (18:00 Uhr) um zu erfahren, dass wir nun doch erst 18:30 Uhr speisen dürfen, sodass wir eine schnelle Runde Werwolf gespielt haben.19:30 wurden wir abgeholt und in die Marina von Casal Velino gebracht, wo wir zum Abschluss des Tages Nachtschnorcheln wollten. Hier konnten wir viele Tiere, wie einen Oktopus, einen Krebs und einen Sepia sehen. Durch starkes Paddeln mit Armen und Beinen im Meer konnten wir biolumineszentes Plankton sehen, das weiß-blau im Meer leuchtete und wie kleine magische Lichtpunkte aufstieg. Auf Seegras konnten wir durch eine Blaulicht-Lampe die fluoreszierenden Aufliegerorganismen sehen, die stark rot strahlten, sodass das düstere Meer in weiche Helligkeit getaucht wurde. Müde kehrten wir dann ins Hotel zurück, wo wir auf denselben Matratzen in einen tiefen Schlaf fielen, der uns die Tiefen des Meeres wieder vergessen ließ. Sogni d’oro finché non ci sveglierà di nuovo il sole, classe undici del corso di biologia. Schöne Träume, bis uns die Sonne wieder weckt, der Biologie-Kurs der Klasse 11. (Text: Violeta)



Mittwoch: Casal Velino, il 18 giugno. „Wusstet ihr, dass Stockbrot mit Sand garnicht mal so gut schmeckt?“
Wir auch eigentlich, aber jetzt ist es bewiesen. Der vergangene Tag unserer naturwissenschaftlichen Fachexkursion brachte aber viel mehr als nur diese Erkenntnis mit sich. Beispielsweise Regen. Nach einem puderzuckrigen Frühstück spielten viele von uns daher ausdauernd Werwolf, was von einer imposanten Licht- und Klangkulisse aus Blitz, Donner und Regen begleitet wurde. Einige Runden und vermehrte – überwiegend konstruktive – Diskussionen später kam dann auch die Sonne wieder in den für uns sichtbaren Teil des Himmels und wir gingen zum Strand. Nach einem sehr leckeren Mittagessen (leider ohne Granita, aber war trotzdem supi) haben wir Volleyball und Impostor gespielt, einmal war Anna sogar kein Impostor. Und natürlich waren ein paar Menschen auch schwimmen. Um die Illusion zu erschaffen, wir seien im Urlaub, gab es auf dem Weg nach Hause noch Eiskaffee und Eis. Dieser Schein trügt jedoch, denn nach dem Abendbrot (u. a. sehr leckere frittierte Zucchini*, Pasta und Salat) begaben wir uns erneut zum Strand um den Abend am Lagerfeuer ausklingen zu lassen. Hierbei erwarben wir neben Kenntnissen über das professionelle Entzünden von diesem auch die Grundlagen des Stockbrotmachens. Manche waren dann sogar ohne Sand und sehr lecker. Außerdem hat das Meer ein bisschen geleuchtet, was sehr sehr schön war*. Nicht nur, weil es schön war, sondern auch, weil wir wussten, dass das an der Biolumineszenz des Planktons im Wasser liegt. Von Ukulelenmusik begleitet entstand im Sand des Weiteren ein kleines Kunstwerk, was einige von uns an Pompei erinnerte, aber gerne auch frei dieser Vorgaben interpretiert werden darf. Mit viel Sand, aber auch einem wirklich schönen Abend im Gepäck fuhren wir wieder in unsere Unterkunft. Nach dem letzten Tag unserer Bildungsreisenden war nun also eindeutig bewiesen, dass wir auch an unserem Strandtag viel lernen können (quod erat demonstrandum). Selig über diese Gewissheit schliefen wir ein. Buonanotte, sognare qualcosa di bello! Il corso Bio-Z.
*Diese Bewertung ist natürlich stichprobenartig zu behandeln 🙂
Am Donnerstag trat der Biologie-Kurs die Heimreise an.
Die Teilnehmenden von Chemie berichten:
Gut gelaunt starteten die 19 Jugendlichen mit den drei BegleiterInnen aus Jena, um gleich kurz nach 6 Uhr mit der bangen Frage konfrontiert zu werden – was heißt es, „Die Verbindung ist nicht mehr fahrbar“? Erleben konnten wir das Ergebnis dann ab Halle (Saale), als der Intercity nach Rostock einfach nicht fuhr… Bahnalltag eben, es brauchte Alternativen und diese fanden sich auch mit einer Fahrt im ICE nach Berlin mit Umstieg in einen Intercity. Leider waren somit dann auch die 22 Reservierungen unbrauchbar geworden, was sich in eher unkonventionellen Sitzplätzen widerspiegelte. Nach Rostock-Warnemünde kamen wir dennoch, um nach Bezug der angenehmen Unterkunft dann den ersten Exkursionstermin wahrzunehmen: die Robbenstation direkt an der Ostsee. Dort erfuhren wir Details zur Verhaltensbiologie und dem Umgang mit Seelöwen und Robben. Eine engagierte Gruppe plante und kochte dann das Abendessen, das mit Nudeln in Sahnesoße ein echtes Erlebnis war! Alternative Essenversorgungen endeten mit dem ersten „Möwen-Opfer“ dieser Woche: Der Döner von Felix A. wechselte schnell vom hungrigen Jugendlichen zur Möwe. Der erste Abend ging entspannt beim Volleyball am Strand oder Am Alten Strom in Warnemünde zu Ende.






Dienstag & Mittwoch – in Reimform von Felix, Laurenz, Santino und Arsenij. Auch kommt der Montag noch vor 🙂
Gegangen sind wir um 6 Uhr raus,
Um zu merken: der Zug fällt aus!
Statt ICE nur Regio-Bahn,
Richtung Rostock ohne Plan.
Nach kurzem Abstieg ins Hotel,
Zum Schluss noch ins Robben-Bordell.
Robben haben Tricks gemeistert,
Alle Schüler war’n begeistert.
Am Abend gab es endlich Futter,
Doch eine Möwe ging auf Mutter.
Trotz leerem Bauch ging’s in die Kiste,
Der erste Tag an der Ostseeküste.
Zum Frühstück gab es Cerealien,
Wir freuten uns auf Chemikalien!
Rostocks Uni sollte sich lohnen,
Einer Vorlesung beizuwohnen.
Zwei Vorträge standen auf dem Plan,
Der letzte von beiden war ein wenig Schmarrn.
Thema war Geschichte der Chemie,
Jeder von uns wurde ein „Genie“.
Danach ging es zur Hafenrundfahrt,
So fühlten wir uns wie ein Pirat.
Das Abendbrot stillte unsere Gelüste,
Der zweite Tag an der Ostseeküste.
Egal ob Fahrrad oder Bus,
Heute war Graal-Müritz ein Muss!
Durch eine himmlische Fügung,
Erhielten wir eine weitere Führung.
Über Küstenschutz erfuhren wir viel,
Doch das Mittagessen war das Ziel.
Die Rückreiseroute war leider doof,
Wir verirrten uns auf Karls Erdbeerhof.
Trotzdem kamen wir rechtzeitig an,
Dass jeder seine Freizeit nutzen kann.
Alles wie es sein müsste,
Der dritte Tag an der Ostseeküste.




Donnerstag: Heute steht das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) auf dem Programm. Ein Bericht folgt noch, Fotos ebenso. Der Reim für den Donnerstag ist hingegen schon fertig:
Voller Drang und Heldenmut,
Ging es ins nächste Institut!
Ostseeforschung dessen Aufgabe,
Die Nordsee jedoch keine Ausnahme.
Drinnen war Stationsarbeit,
Draußen aber keine Auszeit.
Müll sammelten wir wie Knechte,
Weniger dort, als man erst dächte.
Schließlich endete unser Leid,
Und wir hatten reichlich Zeit.
Softeis unsere Lippen küsste,
Der vierte Tag an der Ostseeküste.
Freitag: Gegangen sind wir um 9 Uhr Dreißig,
Ziemlich spät und dennoch zeitig.
In Warnemünde die letzten Stunden,
Nutzten wir um die Stadt zu erkunden.
Jedoch kam schon bald der Schock,
Wir mussten nun erneut nach Rostock.
Über Halle ging’s in die Heimat,
Und diesmal war sogar alles parat.
Ohne Ausfall, kaum Verspätung,
Die Sitzplätze verdienen auch Erwähnung.
Am Ende merkt man, dass man ihn vermisste,
Den letzten Tag an der Ostseeküste.


Die Teilnehmenden von Informatik berichten:
Montag: Am entspanntesten in die Kursfahrt starteten wohl wir als Infokurs. Unsere Reise begann erst gegen 9:30 Uhr am Westbahnhof. Glücklicherweise hatten wir vorgesorgt und uns für einen Zug eher als den ursprünglich geplanten entschieden, wodurch es nicht allzu schlimm war, dass dieser von einem Schüler verpasst wurde. Damit hatte der Großteil mehr als 7 Minuten Umstiegszeit in Erfurt und musste keine Angst haben, durch die Verspätung der DB unseren ICE nach München zu verpassen. Da ein anderer Zug fuhr (es kann ja nie alles wie geplant laufen, das wäre zu langweilig) als ursprünglich geplant, hatten wir damit jedoch kein Problem wie der Chemie-Kurs und fanden alle entspannt einen Platz. Auch wenn es nun kein Flitzer (anderer Begriff für ICE-Sprinter) mehr war, sind wir trotzdem in etwas mehr als zwei Stunden angekommen, in denen Smash or Pass und Codenames gespielt, sowie Vorträge über verschiedene Unis vorbereitet wurden.
Danach ging es für uns direkt zur Jugendherberge im Zentrum, wo wir eine Stunde Wartezeit mit Diskutieren, Schlafen, einem Spielplatzbesuch oder dem Kauf eines Spezi-Kastens überbrückten bis wir die sehr modernen Zimmer beziehen konnten. Anschließend ging es auf eine Stadttour, auf der wir lernten, dass die Station Sendlinger Tor unser bester Freund werden würde, da dort alle U-Bahn-Linien aufeinandertreffen. Vorbei am Marienplatz, Viktualienmark, der Residenz und der bayrischen Staatskanzlei liefen wir bis zur Eisbachwelle. Von dort aus konnten wir uns wieder in Gruppen aufteilen und suchten etwas für das Abendessen. Auch wenn man schon etwas gefunden hatte, ein Besuch im Rewe war für jeden dabei.
Wie erwartet wurde der Abend lang, was zu wenig Schlaf führte. Bis es schlussendlich dazu kam, wurde ein wenig musiziert (dass die Jugendherberge auf Musikgruppen ausgerichtet ist, musste ja genutzt werden) und die ganze Jugendherberge nach möglichen neuen Bekanntschaften abgesucht. Man muss ja schließlich wissen, wer da noch so da ist. (Text: Julia)


Dienstag: Unausgeschlafen ging es für uns zum Frühstück. Geplant war es pünktlich 8:30 Uhr zum Deutschen Museum zu fahren, um dort an einem Workshop im TUMLab teilzunehmen. Jedoch gab es ein paar Ausreißer, die es geschafft haben, erst eine Stunde nach Workshopbeginn aufzukreuzen. Beim Workshop wurde Automatisierung behandelt. Wir simulierten eine Joghurtfabrik, bei der der Joghurt richtig sortiert und gegebenfalls gemixed werden sollte. Die etwas fleißigeren Bienen haben sich an der geschwindigkeitsmäßigen Optimierung der Joghurtfabrik versucht.
Nachdem der Workshop vorbei war, verabschiedete sich Herr Koch frühzeitig, da es ihm nicht gut ging. Somit waren wir bis zum nächsten Tag 8:45 Uhr – mit Ausnahme von Notfallsituationen – auf uns alleine gestellt. Viele sind noch im Deutschen Museum geblieben, um sich die einzelnen Austellungen anzuschauen. Zu unserem Bedauern mussten wir feststellen, dass wir vieles durch den Unterricht an der Schule bereits kannten und somit das Museum nicht ganz so spannend war, wie erhofft. Jedoch wäre es, wenn wir vor drei Jahren hingegangen wären, sehr empfehlenswert gewesen.
Nach dem Museumsbesuch wurde in Gruppen im Rewe Mittagessen gekauft, am Ufer der Isar gepicknickt mit einer darauffolgenden Suche nach Quietscheentchen oder es wurde durch ganz München gefahren. Manche haben zusammen ihre Zeit im Olympia-Einkaufzentrum genossen.
Zeitgleich mussten noch heimlich letzte Vorbereitungen für einen anstehenden Geburtstag getroffen werden. Diese wurden durch die ständige Anwesenheit und Aufmerksamkeit des Geburtstagskindes erschwert und konnten so nur durch eine WhatsApp-Gruppe organisiert werden. Trotz der Schwiergkeiten konnte erfolgreich im Geheimen Kuchen besorgt werden.
Vor dem Abendessen wurde entweder geschlafen oder musiziert. Eine Gruppe des Kurses hat anschließend gemeinsam beim Vietnamesen gegessen. Bis spät in die Nacht wurde noch telefoniert, getanzt, Codenames gespielt und Musik gemacht. Aber pünktlich um 0 Uhr wurde gemeinsam der Geburtstag gefeiert. Alle haben „Happy Birthday“ gesungen, jedoch mit der Bedingung, dass jeder eine Silbe singen musste, und dazu gab es lustige Deko und Kuchen. (Text: Shaila & Thu An)





Mittwoch: Nach einer wieder eher kurzen Nacht gab es zum Frühstück diesmal für alle Kuchen, da das bei einem Geburtstag definitiv dazu gehört. Genauso wie die passende Geburtstagskrone, welcher über den Tag hinweg immer wieder zum verpflichtenden Accessoire wurde. Mit der U-Bahn ging es für uns dann gegen 8:45 Uhr nach Garching, wo diesmal fast alle pünktlich ankamen. Vor einer Führung über den Campus gab es noch den kleinen Hinweis von Herrn Koch über den Studenten, der diese mit uns durchführen wollte: „Aber seid nett zu ihm. Er studiert Chemie, er kann nicht anders.“ Daran wurde sich selbstverständlich gehalten. Vor dem Maschinenbau-Gebäude trafen wir dann Emil, einen Chemieingenieurswesen-Studenten im vierten Semester. Dass er nicht viel älter war als wir, erleichterte uns das Fragenstellen, woraus wir für uns oft sinnvolle Antworten mitnehmen konnten. So zum Beispiel, wie man bezahlbare Wohnheimplätze in München bekommen kann. (Das bleibt jedoch unser Geheimnis.)
Nachdem wir uns z.B. das Chemie-Gebäude, die Mensa und das Atom-Ei angesehen haben, endete unsere Führung bei der Mathematik und Informatik, wo wir nach jahrelangen Erzählungen durch Herrn Mehlhos endlich die Parabelrutsche hinunterrutschen durften.
Anschließend wurde Mittagessen aufgesucht und einige versuchten sich daran, eine Mathevorlesung zu Analysis 2 zu verstehen. Die darauffolgende Vorlesung zu a,b-Bäumen besuchten wir für eine halbe Stunde fast alle. Wie wir sie fanden? Unterschiedlich. Manche mochten den Stil des Professors, manche weniger und andere wollten am liebsten schlafen. Die Aussage, dass man ein Minimum und Maximum in O(1) finden kann, wenn man sie sich speichert, fanden wir dann doch alle einen sehr interessanten Gedanken.
Nachdem wir nun verfrüht aus der Vorlesung verschwinden mussten, ging es für uns zum Leibniz-Rechenzentrum. Dort bekamen wir zuerst einen Vortrag über den Aufbau und die Aufgaben des LRZ und wie die Anschaffung und Finanzierung z.B. der Supercomputer funktioniert. Anschließend gingen wir in zwei Gruppen los, um uns diesen auch genauer anzusehen. Besonders faszinierend waren dabei die Vielzahl an blinkenden Lampen und Kabeln. Jedoch gibt es in dem Gebäude nicht nur den Supercomputer, sondern auch viele weitere, unter anderen einen Quantencomputer, welcher der erste ist, der mit einem Supercomputer zusammengeschlossen wurde. Des Weiteren haben wir das Archiv gesehen, wo kasettenartig große Datenmengen gespeichert werden, die mit Hilfe eines Roboters wieder ausgelesen werden können.
Beendet haben wir unseren Besuch im Zentrum für Virtuelle Realität und Visualisierung. Dort haben wir zuerst mit 3D-Brillen die Verschiebung der Kontinente über 200 Millionen Jahre erleben können, auch wenn erst zum Schluss bemerkt wurde, dass der 3D-Effekt nicht da war und wir uns somit nur noch einmal einen Ausschnitt in 3D ansehen konnten. Anschließend durften wir noch den Cave ausprobieren. Einen Raum, der es mit Hilfe einer Brille ermöglicht in die Augmented Reality einzutauchen und beispielsweise alte Gebäude zu begehen oder Spiele in der Blutbahn eines Menschen zu spielen. Nach diesen drei sehr spannenden Stunden fuhren wir zurück zur Jugendherberge, wo wir den Tag gemeinsam mit Pizza und Werwolf ausklingen ließen. Damit ist unser wohl längster Tag nun zu Ende und die Hoffnung besteht, etwas mehr Schlaf zu bekommen. (Text: Julia)


Donnerstag & Freitag:
Inspiriert von der Dichtkunst der Chemie-Leute,
Ging es für uns zum Frühstück heute.
Halbwegs ausgeschlafen, machten wir uns auf dem Weg zum Olympia-Park,
3,5 km doch wir sind ja stark.
Erneut, trotz Warten, gingen wir ohne zwei Schüler los,
Einer erfreute sich an den vorbeifahrenden Autos.
Erklommen haben wir den Berg bis fast ganz oben,
Es war sehr warm, drum setzen wir uns auf den Boden
Unter dem Baum fanden wir ein schattiges Plätzchen,
Über den LRZ-Besuch, das Werwolf-Spiel hielten wir ein einstündiges Schwätzchen.
Ein vorbeigehender Lehrer fragte, ob wir draußen Unterricht machten,
Auch wenn wir uns einfach nur erholten und lachten.
Ganz oben angekommen wurde der Ausblick genossen,
Mit BMW, der Allianz-Arena und dem Olympia-Stadion Kurs-Fotos geschossen.
Anschließend ging es zum Tollwood-Festival,
Jedoch erwarteten wir es mehr genial.
Es gab viel Essen und verschiedene Stände wie auf dem Weihnachtsmarkt,
Daher gab es viele Diskussionen über das Verfahren mit dem restlichen Tag.
Dies geschah vorerst auf verschiedene Arten:
Zur Jugendherberge mit Bus oder zu Fuß zum Schlafen oder in den Englischen Garten.
Dort sah man den Chinesischen Turm mit bayrischer Blasmusik
Und spielte Codenames mit viel Geschick.
Unsere Chemie-Kenntnisse fanden dort auch hinein,
das sollten dem Herrn Völker 15 Punkte wert sein.
Zu empfehlen sind auch die öffentlichen Toiletten dort,
Ein neues Fahrrad erstehen, konnte man auch vor Ort.
Der Rückweg war sehr menschengefüllt,
Bei unserem Nachmittagsplatz hat zum
Glück niemand gebrüllt.
Brandenburger Tor und den
Fernsehturm, also Berlin, haben wir gesehen,
Aber auch zur Feuerwehr wollten wir gehen.
Dadurch, für eine weitere Schülerin, lohnte sich die Kursfahrt
Die Wahl des Ortes war also ganz schön smart.
Der letzte Abend wurde mit allen verbracht, es wurde viel gelacht
Und der Lieferservice hat uns leckeres asiatisches Essen gebracht.
Bei Werwolf wurde viel diskutiert,
Es kam zu Verwirrung und es wurde kooperiert.
Den Nachtwächter trafen wir nicht noch mal,
Eine gute Wahl war wohl der Speisesaal.
Müde vielen wir dann ins Bett,
Den Tag genutzt hatten wir komplett.
Jetzt nach dem letzten Frühstück,
Fahren wir mit dem Zug zurück.
Verspätung mit der deutschen Bahn ist normal,
Warten müssen wir, da haben wir keine Wahl.
Wir sagen Tschüss München, auf Wiedersehen,
vielleicht werden einige hierher zum Studium gehen.






Die Teilnehmenden von Physik berichten:






Fotos und Text: Dr. Stefan Völker