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🧪 Von Aziden, 🐒 Affen und Anorganischer Chemie – Die Bundesrunde von „Chemie – die stimmt!“ in Leipzig ⚗️🏅

Vom 23. bis zum 27. September 2025 fand in Leipzig die 4. Runde von „Chemie – die stimmt!“ statt. Dabei erwarteten die Teilnehmer*innen eine viereinhalbstündige Praxisklausur, eine einstündige Multiple-Choice-Klausur, eine vierstündige Theorieklausur sowie ein umfangreiches Rahmenprogramm. Auch Helene Schweder aus dem Jahrgang 11 unserer Schule konnte sich für das Bundesfinale qualifizieren.

„Chemie – die stimmt! – Tagebuch
Am Dienstagmorgen machte ich mich auf, um mit dem RE bis 13 Uhr in Leipzig am Hotel zu sein. Entgegen aller Erwartungen verlief die Zugfahrt problemlos und ich war schon 11:30 Uhr da, weswegen ich erst die zweite anwesende Teilnehmerin war. Kurze Zeit später trafen auch noch andere Teilnehmer*innen und die Betreuer*innen ein, sodass die Zimmer bezogen werden konnten. Anschließend gab es noch einen kleinen Mittagssnack und dann ging es los zur Fakultät für Chemie und Mineralogie in Leipzig. Dort bekamen wir eine Sicherheitsbelehrung mit anschließender Feuerlöschübung und dann wurden uns im Labor einige Arbeitstechniken gezeigt, die wir für die praktische Klausur benötigen könnten. Nach einer kurzen Pause und einigen Kennlernspielen besuchten wir einen Experimentalvortrag, und danach gab es zum Abendessen Bratwurst und wir liefen zurück ins Hotel und gingen ins Bett.

Am Mittwochmorgen war alles noch sehr entspannt, da unser erster und einziger Programmpunkt am Vormittag eine Führung im zeitgeschichtlichen Forum war. Nach dem Mittagessen, bestehend aus Nudeln mit Tomatensoße, wurde es aber ernst: wir gingen zur Fakultät, um die Praxis-Klausur durchzuführen. Nachdem sich der Beginn um fast eine Stunde verzögerte, hatten wir viereinhalb Stunden Zeit, um drei Versuche in Abzug durchzuführen und dazugehörige Theorieaufgaben zu lösen. Dabei musste unter Inertatmosphäre ein Chromacetatkomplex synthetisiert, die Konzentration von Glucose durch die Fehling-Probe als Titration bestimmt und die Kinetik der Reaktion zwischen Iod und Iodid bestimmt werden. Doch nach der Klausur ist vor dem Laborputz, und so putzten wir nach der Klausur noch ca. 2 Stunden unsere Abzüge und entsorgten die Chemikalien in den Mülleimern unter den Abzügen (auch unter meinem Abzug war ein Mülleimer). Die dabei am häufigsten gestellten Frage war: „Ist das AC (Anorganischer-Chemie-Müll) oder OC (Organischer-Chemie-Müll)?“ Nach um Acht brachen wir schließlich wieder zurück zum Hotel auf, wo es zum Abendessen Pizza gab, und da wir alle sehr erschöpft waren, gingen wir auch bald ins Bett.

Am Donnerstag stand schon beim morgigen Blick aus dem Fenster fest, dass es nicht mehr aufhören würde zu regnen. Nach dem Frühstück und dem Weg zur Fakultät stand die einstündige Multiple-Choice-Klausur auf dem Programm. Im Hörsaal dachten, rechneten und rieten wir uns also durch 30 Aufgaben quer durch alle möglichen chemischen Themen. Anschließend wurden wir nach einer kurzen Pause in sechs Gruppen aufgeteilt und bekamen eine Laborführung durch die Organik-Labore und das Technikum Analytikum. Nach der Führung aßen wir im Hotel Kartoffelsuppe zum Mittag. Danach liefen wir (bei Regen) zu Fuß zum Zoo und wurden durch das Affenhaus geführt, welches vom Max-Planck-Institut auch zu Forschungszwecken genutzt wird. Nach einem regnerischen Gruppenfoto hatten wir drei Stunden Freizeit im Zoo. Aufgrund des Wetters waren leider nur wenige Tiere zu sehen und auch wir bevorzugten den Aufenthalt in Gebäuden wie dem Giraffenhaus und dem Gondwanaland. Nach der Rückfahrt mit der Straßenbahn gab es Nudeln zum Abendessen und anschließend fand noch ein Gemeinschaftsabend mit Powerpointkaraoke und vielen Süßigkeiten statt. Wir hörten unter anderem Vorträge über Alchemie, Raumzeit, Zugfahrten und Dachse als Verkehrsmittel und die Besten konnten sogar einen kleinen Preis gewinnen.

Am Freitag nach dem Frühstück stand der wichtigste Punkt auf dem Plan: die vierstündige Theorieklausur im Hörsaal. Wir sollten sechs Aufgaben lösen, in denen es um Ionennachweise, Dünger, Katzen als Flüssigkeiten bzw. chemischer Stoff, Säuren und pH-Werte, Azide als organische Verbindungen und frustrierte Lewis-Säure-Base-Paare ging. Um uns die Zeit anzuzeigen, malten die Betreuer einen Pizzakreis auf die Tafel, der mit jeder halben Stunde weiter ausgemalt wurde. Nach dem anschließenden Mittagessen in einem etwas entfernten griechischen Restaurant wurden wir in fünf Gruppen für eine Schnitzeljagd mit dem Nahverkehr und zu Fuß quer durch Leipzig aufgeteilt. In jeder Gruppe war ein Teilnehmer aus Leipzig, sodass wir nicht völlig ahnungslos waren und unsere Aufgabe war es, Fotos vor Sehenswürdigkeiten zu machen und Fragen zu den Sehenswürdigkeiten zu beantworten. Da es zwischendurch anfing zu regnen, waren wir am Ende alle durchnässt und freuten uns auf das Abendessen. Nach dem Abendessen spielten noch einige sehr lange Kartenspiele, während andere früh ins Bett gingen.

Am Samstag brachen wir nach dem Frühstück mit unserem Gepäck zur alten Handelsbörse auf, wo wir zuerst einem Vortrag über Genomsequenzierung hörten. Nach dem Vortrag gab es eine längere Pause, bevor es dann mit der Siegerehrung mit musikalischen Einlagen weiterging. Nach der Begrüßung wurde zuerst von der Geschichte des Wettbewerbs erzählt, da dieses Jahr das 25. Jubiläum von „Chemie – die stimmt!“ war. Anschließend stellte sich der Förderverein der Chemie-Olympiade (FChO) vor und es wurde Werbung für die IChO gemacht, zu der sich alle Finalist*innen automatisch für die 2. Runde qualifiziert haben. Danach wurden die Teilnahmeurkunden verteilt und die Sieger*innen geehrt. Nach dem Ende der Veranstaltung gab es noch Snacks und Getränke, bevor alle abreisten.

Insgesamt war die Woche in Leipzig sehr interessant und eine gute Möglichkeit, neue Freundschaften zu knüpfen. Auch wenn ich keinen Preis gewonnen habe, freue ich mich, dass ich dieses Jahr schon zum zweiten Mal dabei sein konnte und sogar den 8. Platz belegen konnte. Ich bedanke mich bei den Organisatoren für die tollen Erlebnisse und Erfahrungen, die ich Laufe des Wettbewerbs sammeln konnte. Außerdem danke ich Frau Drefahl, Frau Rinke und Danilo Götting für die Unterstützung bei der Vorbereitung.

💬 Text & 📸 Bilder: Helene Schweder & Chemie – die stimmt
🔗 https://www.chemie-die-stimmt.de