Wir, der Leistungskurs Chemie mit sechs Wochenstunden, starteten am Montagmorgen mit dem Zug zu unserer Kursfahrt nach Rostock-Warnemünde. Nach einer etwas aufregenden Fahrt kamen wir leicht verspätet in unserer Unterkunft, dem DockInn in Warnemünde, an. Einmal angekommen, ließen wir es uns nicht nehmen, noch zum Strand zu gehen und bei einer Runde Volleyball Ausgleich zum vielen Sitzen der langen Fahrt zu finden.
Unser erster Praktikumstag stand ganz im Zeichen der Ostsee. Am Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) trafen wir Dr. Hille, der diesen Tag für uns vorbereitet hatte. Bei einer kurzen Einführung lernten wir das IOW sowie seine Aufgaben und Projekte näher kennen. Anschließend erhielten wir einen Überblick über die ökologischen, geologischen und chemischen Besonderheiten der Ostsee.
Beim Müll-Monitoring am Strand erfassten wir die anthropologischen Einflüsse auf dieses Binnenmeer. Der Abschluss dieses Praktikumtages war der Besuch der interaktiven Ausstellung des IOW, in der alle im Lauf des Tages gewonnenen Informationen zum Einsatz kamen.
Der zweite Tag startete unter dem Motto: „Der frühe Chemiker besucht die Vorlesung“. Pünktlich 8:00 Uhr saßen wir im Hörsaal des Chemie-Campus‘ der Universität Rostock und lauschten der „Theoretische-Chemie“-Vorlesung von Professor Boldt, aktuelles Thema: Franck-Condon-Prinzip. Trotz früher Stunde und hohem Anspruch konnten wir dem Inhalt gut folgen und unser Spezi-Wissen aus der Spitzenförderung vertiefen. Um die Köpfe ein wenig zu lüften, ging es anschließend zu einer Hafenrundfahrt im Rostocker Stadthafen. Frisch gestärkt nach einer Mittagspause trafen wir uns 15:00 Uhr wieder am Campus.
Diesmal stand die Vorlesung „Meereschemie“ von Professor Rehder auf dem Programm. In den nächsten 90 Minuten lernten wir etwas über die Wechselwirkungen der geologischen Beschaffenheit des Meeresbodens mit den Salzwassereinströmen der Nordsee, dem Zustrom aus den Flüssen der Anrainerstaaten und der damit verbundenen Überversorgung mit Stickstoff und Phosphaten sowie den Stoffkreisläufen in der Ostsee, den resultierenden anoxischen Zonen und deren Folgen. Nach einem langen und informationsreichen Tag gab es noch einen kleinen Ausgleich bei einem Volleyballspiel am Strand.
Für unseren letzten Praktikumstag fuhren wir zum Schülerforschungszentrum MINT in Rostock. Hier war unser Ziel, unter Anleitung von Professor Weiß Kristallisationsprozesse chemischer Reaktionen im Mikroskop mit Hilfe von Polarisations- und Lambda-Filtern visuell sichtbar zu machen. Dabei wurden die Bilder mit Hilfe von Spezialkameras erfasst. Mit etwas probieren, viel Fingerspitzengefühl und sehr guter fachlicher Anleitung konnten wir erstaunliche Aufnahmen erzielen.
Den Kopf voller Eindrücke, gut gestärkt nach einem reichhaltigen Frühstück traten wir dann am Freitagvormittag unsere Heimreise an.
Text und Fotos: Diana Drefahl