Die Jahresversammlung der Leopoldina, die nationale Akademie der Wissenschaften, in Halle an der Saale am 28. und 29. September 2023 war eine eindrucksvolle Veranstaltung, die Schülerinnen und Schülern aus ganz Deutschland die Gelegenheit bot, an einem einzigartigen Stipendienprogramm teilzunehmen. Dieses Programm umfasste nicht nur die Teilnahme an der eigentlichen Jahresversammlung, sondern auch ein interessantes Rahmenprogramm.
Am ersten Tag hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, das Archiv der Leopoldina zu besuchen, wo die Geschichte der Akademie im Mittelpunkt stand. Beeindruckende historische Dokumente wurden präsentiert, darunter die Urkunde zur Unabhängigkeit und Zensurfreiheit aus dem Jahr 1678, unterzeichnet von Kaiser Leopold I., sowie der einzige erhaltene handgeschriebene Lebenslauf von Albert Einstein, der 1932 in die Akademie aufgenommen wurde. Ein Quiz zur Geschichte der Leopoldina ermöglichte den Schülern auch die Chance, einen Buchpreis zu gewinnen. Am Ende der Veranstaltung wurde dieser auch u. a. an mich verliehen.
Der zweite Tag begann mit einer Stadtrallye, die den Teilnehmern die Möglichkeit gab, die Stadt Halle (Saale) näher kennenzulernen. Es wurden auch Labortouren angeboten, darunter eine faszinierende Tour zur Heinz-Bethge-Stiftung für angewandte Elektronenmikroskopie, bei der die Teilnehmer Experimente mit optischen Mikroskopen und Elektronenmikroskopen durchführen konnten. Ein Besuch im neu eröffneten Planetarium Halle, das größte in Sachsen-Anhalt, ermöglichte zudem Einblicke in die Welt der Astronomie. Zudem beherbergt das Planetarium Teleskope zur Sonnenbeobachtung, sowie ein hochmodernes optisches Teleskop.
Am Nachmittag wurde die Jahresveranstaltung feierlich eröffnet, und das diesjährige Thema „Gesetz(e): Regeln der Wirklichkeit – Regeln für die Wirklichkeit“ rückte in den Mittelpunkt der Diskussionen. Zuvor wurde die Cothenius-Medaille an Jürgen Troe für seine Verdienste im Bereich der physikalischen Physik verliehen. Zudem hielt der Ministerpräsident Sachsen-Anhalts, Reiner Haselhoff, eine Rede.
Der Hauptveranstaltungstag begann mit wissenschaftlichen Vorträgen aus verschiedenen Fachbereichen, darunter Öffentliches Recht, Fundamentaltheologie, Mathematik und theoretische Physik. Im Anschluss an die Vorträge gab es rege Diskussionen zwischen den Teilnehmenden und den WissenschaftlerInnen aus verschiedenen Disziplinen, was zu einer lebhaften und abwechslungsreichen Debatte führte. Für die Stipendiaten folgte ein „Meet the Prof“ – eine Gelegenheit, um Fragen zur Studienwahl und die akademische Welt zu stellen. Die Professoren rieten dazu, sich nicht zu früh zu spezialisieren und nur das zu studieren, was wirklich Freude bereitet.
Die Veranstaltung war eine inspirierende Erfahrung, die nicht nur Wissen vermittelte, sondern auch die Begeisterung für Wissenschaft und Forschung bei den Schülerinnen und Schülern weckte. Sie bot Einblicke in die Geschichte und die Zukunft der Wissenschaft und ermöglichte den Teilnehmern, sich mit herausragenden Wissenschaftlern aus verschiedenen Fachgebieten auszutauschen. Insgesamt war die Jahresversammlung der Leopoldina und das begleitende Stipendienprogramm ein voller Erfolg.
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Text: Jannik Weber (Klasse 12)