Trotz der Mottowoche und den letzten Schultagen des Abiturjahrgangs 2024 konnte der Geografie-Kurs in Klasse 12 noch ein besonderes Highlight erleben: Im Bürgerinformationsbüro des ZEISS Hightech-Standorts Jena sahen die Jugendlichen die Zukunft! Barbara Kirchner, Mitarbeiterin bei ZEISS, erläuterte sehr kenntnisreich und sympathisch die Pläne von ZEISS für den neuen Standort unweit des Westbahnhofs. So ist es deutschlandweit ein Novum, dass ein Werk direkt in der Innenstadt liegen wird und gleichzeitig ohne einen physischen Werkszaun auskommt.
Der bisherige ZEISS Standort Jena Lichtenhain kennen unsere Jugendlichen vor allem durch Praktika oder den Regionalwettbewerb von Jugend forscht. Jena ist für ZEISS Gründungsstandort und zweitgrößter Standort weltweit und gleichzeitig ein bedeutender Innovationsstandort für das Unternehmen. Schließlich verfügt die Lichtstadt Jena über drei Max-Planck-Institute, zwei Leibniz-Institute und zwei Helmholtz-Institute. Die enge Zusammenarbeit ist dem Unternehmen sehr wichtig.
Die Baustelle des ZEISS Hightech-Standorts Jena selbst sahen wir aus der Ferne, erfuhren aber, dass während des Rückbaus der ehemaligen SCHOTT Werke ca. 38.000 LKW-Ladungen an Aushub durch die Stadt und über die Autobahn A4 abgefahren wurden. Das ergibt einen Turnus von sechs Minuten, die nicht nur eine gute Koordinierung erforderten, sondern auch den Anwohnern ganz viel abverlangten in Sachen Verschmutzung und Lärm. Während der gesamten Rückbauphasen bemühte sich ZEISS, die Beeinträchtigungen für die Anwohner und Anwohnerinnen auf ein Minimum zu reduzieren. Deshalb kamen verschiedene Lärm- und Staubschutzmaßnahmen zum Einsatz. Beispielweise wurde statt einer Abrissbirne Betonzangen zum Abriss verwendet, der Bauschutt wurde vor dem Beladen befeuchtet und mobile Schutzwände reduzierten den Geräuschpegel.
Interessant ist, dass durch das Gefälle von 50 Metern (West nach Ost) eine innovative Gebäudearchitektur realisiert wird, neue Anbindungen (veränderte Straßen mit neuen Bushaltestellen) entstehen und auch auf Nachhaltigkeit geachtet werden kann. So wird das Gebäude selbst in Kubatur und Architektur sehr an Prismen erinnern, die auch dort mit der Formensprache spielen. Auf der Baustelle arbeiten aktuell 350 Personen, die in zwei Schichten von 7 bis 20 Uhr tätig sind. Wegen der Lichtverschmutzung ist geplant, dass das Gebäude nicht beleuchtet werden wird, auch ist der Neubau insgesamt sehr nachhaltig angelegt. Durch Geothermie kann nachhaltige Energie erzeugt werden. Die modernen Arbeitswelten mit innovativen Büros und einer spannenden Innenarchitektur waren ebenso interessant für unsere Jugendlichen. Einen Eindruck von der Baustelle bekamen wir dann über das ZEISS Spektiv Victory Harpia 85, das spektakuläre Einblicke – sogar bis zur Leuchtenburg – ermöglichte. Vielen Dank für diese Eindrücke (sowie die Snacks mit Getränken!) hinter die Kulissen dieser Jahrhundertbaustelle, die bis Ende 2026 beendet sein soll.
Im Anschluss führte der Weg von ZEISS noch auf das höchste Gebäude der Stadt, wo es neben einem Heißgetränk der Wahl noch Ausblicke auf Jena und Aspekte der Stadtgeografie gab. Für die Prüfungen wünschen wir den Jugendlichen viel Erfolg, vielen Dank den Beteiligten von ZEISS (Frau Kirchner), Herrn von Mach (Scala-Restaurant) und den Kolleginnen (Frau Beyermann und Frau Nagel).
Informationen zum Bauprojekt des ZEISS Hightech-Standort Jena mit Bildern.