Annemarie und Mara aus der Klassenstufe 11 nahmen mit Erfolg an der deutschen Olympiade für Neurowissenschaften (DNO) in englischer Sprache teil. Im folgenden berichten sie über ihre Erlebnisse.
Nachdem wir uns dazu motivieren konnten, 445 Seiten über Neurowissenschaften anzueignen, durften wir am vergangenen Samstag (09. März 2024) tatsächlich auch um 04:45 Uhr aufstehen. Über die A4 und A5 sind wir nach Heidelberg gefahren. Überpünktlich kamen wir auf dem Parkplatz der Universität Heidelberg mit der Hausnummer 45 statt 10:00 Uhr schon 08:45 Uhr an.
Der erste Punkt auf der Tagesordnung war das sogenannte „Written Exam“: Hier wurde nun jedoch nichts geschrieben, sondern angekreuzt. Von fünf möglichen Antworten waren vier falsch. Traumatisiert von den Multiple-Choice-Aufgaben der 2. Runde der IBO waren diese Aufgaben ein Kinderspiel.
Was wiederum kein Kinderspiel mehr war, waren die Aufgaben der Neuroanatomie. Hier sollten wir die roten Flecken auf pinkem Hintergrund (also bestimmte Strukturen im Gehirn) korrekt benennen und dessen Funktion zuordnen. Der letzte Teil dieser Prüfung war anscheinend Histologie, für uns aber inhuman.
Nach einer 45-minütigen Pause und ca. 4-5 min technischen Problemen begann auch schon die nächste Prüfung. Hier sollten wir anhand von Symptomen und deren Verlauf Patienten korrekt diagnostizieren. Dazu wurde uns ein Video der Patienten gezeigt und wir hatten die Möglichkeit – ähnlich wie bei Rubbellosen – drei Tests (wie z.B: MRIs, CTs, Bluttests, Patientenhistorien, DNA-Analysen oder Neurobiopsien) anzufordern. Von Kokainabhängigen bis Alzheimer-Erkrankten war alles dabei.
Der letzte Teil dieser Olympiade nannte sich „Podiumsdiskussion“. Doch hier gab es weder ein Podium noch eine Diskussion. Hier stellte uns eine ca. 45 Jahre alte Neurochirurgin Fragen rund um die Neurowissenschaft. Allen Teilnehmern wurde ein Alias-Name zugeteilt. So war Annemarie „Microglia“ und Mara „Spinal Cord“. Für jede der 4×5=20 Fragen hatten wir jeweils auch 4×5=20 Sekunden Zeit. Um unsere Lösungen abzugeben, hielten wir unseren Arm in einem 45°-Winkel zum Boden. Einer der Organisatoren schnappte sich unsere Zettel und gab diese bei dem 4,5-köpfigen Jury-Team ab. Wenn unsere Antwort korrekt war, wurde unser Name durch den Raum gerufen, sodass wir gleich mitbekamen, ob unser Ergebnis richtig oder falsch war. Die Jury verteilte hier je nach Korrektheit der Antwort tatsächlich auch Viertel- und Fünftel-Punkte.
Schlussendlich fand noch die Siegerehrung statt.
Auch wenn in diesem Text die Zahlen vier und fünf sehr oft erschienen, belegten wir bei dieser Olympiade Platz sechs und sieben und somit qualifiziert für die nationale Runde der Olympiade für Neurowissenschaften am 27.04.2024 in Frankfurt am Main.
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Text und Fotos: Annemarie Hauschild und Mara Hanse