Aus unserer Schule wird am kommenden Dienstag eine aus Schüler*innen und Lehrer*innen bestehende Gruppe in der Kochstraße (ehemaliges Kinderklinikum) der Opfer der Nazi-Diktatur, insbesondere der Kinder, die den „Euthanasie“-Maßnahmen zum Opfer fielen, gedenken. Alle sind herzlich eingeladen, an unserem oder anderen Orten der Veranstaltung beizuwohnen.
Von der Homepage der Veranstaltung:
„Klang der Stolpersteine“ ist eine politisch-künstlerische Aktion Jenaer Bürger, zwar initiiert und koordiniert von Klaus Wegener, Prof. Gerhard Paulus und Till Noack., jedoch getragen von über 200 Künstlerinnen und Künstlern aus Jena und Umgebung und mehr als 40 HelferInnen.
Am 9. November, dem Tag der Reichspogromnacht 1938, finden an vielen Orten der Stadt Kurzkonzerte und kleine Performances statt. Zu einer vereinbarten Zeit singen und spielen dann alle Künstler, Zuhörer, Passanten, Helfer an ihren jeweiligen Orten, über die ganze Stadt verteilt, das gleiche Lied. Es ist „Dos Kelbl“, ein Lied aus dem Jahr 1940 oder 41 in jiddischer Spreche. Es handelt von Leid und Freiheitssehnsucht.
Seit über 30 Jahren, schon seit vor der Wende, findet am 9.11. am Westbahnhof eine Gedenkveranstaltung statt. Zu dieser Gedenkveranstaltung (organisiert vom Jenaer Arbeitskreis Judentum und der Stadt Jena) ziehen danach alle Künstler, Helfer, Passanten etc. und singen im Verlauf dieser dann noch einmal GEMEINSAM ihr Lied.
Es sind Musiker aller Stilrichtungen dabei, Chöre, Blasorchester, Sängerinnen und Sänger, Jaszzbands, Philhamoniker. Darüber hinaus auch Theatergruppen und Schulklassen. Sie alle einen die drei Ziele der Aktion: Sich zu verneigen vor den Opfern des Nazi-Terrors, ein aktuelles politisches Statement für Menschenrechte, Respekt und Toleranz zu geben und – last but not least – die Stadt wenigstens für diesen besonderen Tag unzugänglich zu machen für Aufmärsche der Ewiggestrigen.
Die Orte wurden mit Sorgfalt gewählt. Da sind zum einen die Orte an denen Stolpersteine an Mitbürger erinnern, die während der Nazizeit ermordet oder in den Tod getrieben wurden. Aber auch am Denkmal für die Geschwister Scholl, an den Tafeln zur Erinnerung an den Todesmarsch aus dem KZ Buchenwald und an anderen Orten, die mit der Geschichte von Opfern des Nazi-Regimes verbunden sind, erklingt an diesem Abend Musik oder sind Aufführungen zu erleben.
Anknüpfend an die lange Tradition bürgerlichen Engagements gegen Unterdrückung und Hass in Jena wollen wir mit den friedlichsten Mitteln dem Wiedererstarken von Barbarei entgegengetreten: dem Gesang, der Musik, der Kunst. (www.klang-der-stolpersteine.de)