Am Samstag, 16. Juni 2024, erhielten die 58 Abiturientinnen und Abiturienten in der Aula der Friedrich-Schiller-Universität Jena ihre Reifezeugnisse. Der Schulleiter, Herr Kai Rodeck, machte in seiner Rede deutlich, welchen Wert eine vertiefte MINT-Bildung und eine Begabungsförderung in Spezialklassen haben können. Gleichzeitig erklärte er durch eine Geschichte von Christian Morgenstern, wie eng Glück und Unglück beieinander liegen können und reflektierte nochmals auf die nicht einfachen (schulischen) Bedingungen dieses Abiturjahrgangs zur Corona-Zeit. Er verdeutlichte an diesem Gleichnis, dass sich auch aus scheinbaren Misserfolgen neue Chancen ableiten lassen und dass dieses Gestärkt-Sein für das Studium ein wertvoller Schatz sein kann. In der Feierstunde gestalteten der Chor unserer Schule unter der Leitung von Frau Fischer, Solisten und auch die Abiturienten selbst ein abwechslungsreiche Programm.
Viele Auszeichnungen rundeten die Feierstunde ab, so wurde Meret Urban für vielfache, herausragende und außergewöhnliche Leistungen und ein interdisziplinäres Arbeiten in verschiedenen MINT-Fächern mit dem Jahrespreis des Fördervereins ausgezeichnet:
Die Laudatio hielt der Vorjahres-Preisträger Jonah Kessels über eine kurze Video-Botschaft, da er zum Auswahlseminar der Studienstiftung des Deutschen Volkes eingeladen war. Diese Auszeichnung erhielten ebenso Meret Urban und auch Cedric F. Schöppe, der erfolgreich und zielstrebig verschiedene Wettbewerbe belegte und es so bis zur 3. Auswahlrunde der internationalen Physikolympiade schaffte. Die Mitgliedschaften sowie Buchpreise der unterschiedlichen Fachgesellschaften in Chemie, Informatik, Biologie, Mathematik und Physik wurden durch die FachlehrerInnen vergeben; an:
- Biologie (Karl-von-Frisch-Preis, durch Frau Weiß): Meret Urban, Liese Steiniger, Jan Hillebrandt
- Chemie (Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker, durch Frau Drefahl): Leander Roelfos, Simon Kühne
- Informatik (Preis der Gesellschaft für Informatik, durch Herrn Koch): Niklas Heß, Emil Matuszewski
- Mathematik (Preis der Deutschen Mathematiker-Vereinigung, durch Herrn Mehlhos): I.Z. und Ambrosius Göttsch
- Physik (Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, durch Frau Reichelt): Moritz Link, Cedric Schöppe und Jannik Weber
Die Traumnote von 1,0 konnte in diesem Jahr an 8 Personen vergeben werden.
Die beiden Jugendlichen – Nika Weißleder und Titus Knorre – dokumentierten in ihrer nachdenklichen Abiturrede nicht nur die Höhepunkte ihrer Schulzeit, sondern verabschiedeten sich als Jahrgang von der Schule:
Heute stehen wir am Ende eines Kapitels, das uns auf die kommenden Herausforderungen vorbereitet hat. Wir haben gelernt, dass Bildung nicht nur das Aneignen von Wissen ist, sondern auch das Verstehen der komplexen Zusammenhänge der Welt. Wir haben erkannt, dass jeder von uns ein einzigartiges Potenzial hat, das es zu entfalten gilt, um positive Veränderungen in der Welt zu bewirken.
Als sehr individuelles Abiturgeschenk der Schulleitung und des Fördervereins der Schule konnten alle Abiturientinnen und Abiturienten eine Schneekugel zur Erinnerung an die Schulzeit erhalten. Der Clou: Im Dach des Schulhauses findet sich der eigene Name. Der Abiturient Justin Reißig hatte über seine Erfahrungen mit 3D-Druck und einem sehr hohen Technikinteresse in längerer Arbeitszeit diese Idee umgesetzt und erklärt:
Das Schulmodell habe ich auch designt und für jeden Schüler und Lehrer gedruckt, die Sockel nach erfragter Wunschfarbe ja sowieso und das ganze dann natürlich noch mit Schnee und Flüssigkeit (destilliertem Wasser + Wasserklar + Seife) befüllt und zusammengebaut. Insgesamt mussten 62 Exemplare hergestellt werden. Vorlaufzeit für die Sockel waren ca. 2,5 Wochen, da ein Sockel ca. 4h im Druck dauert. Die Schulhäuser, die mit einem separaten Drucker nebenher gedruckt werden, lassen sich alle in ca. 3-4 Tagen drucken, weil eines davon nur ca. 40 min dauert. Das Zusammenkleben und Befühlen kann man parallel machen, sodass die Vorlaufzeit „der Produktion“ insgesamt nur ca. 2,5 Wochen dauert. Das Design des Schulhauses würde ich da nicht einrechnen, weil das ja nun einmal fertig ist. Das Design der Sockel war auch schnell erledigt.
Nur hat das Design des Schulhauses im Vorfeld viele viele Stunden gedauert, schätzungsweise zwischen 10 und 20 h. Da jedes Schulhaus nochmal einzeln exportiert und gesliced werden muss (wegen der individuellen Namen) kommen da dann noch ca. 5 min pro Kugel drauf + Zusammenbasteln der Kugel mit Modell in ca. 5 min + Verpacken etc… Pro Kugel sind das also bestimmt nochmal ca. 15-20 min, die da an Arbeit draufkommen, also für die 62 Exemplare insgesamt ca. 15-20h…
Angefangen habe ich mit dem Design des Schulhauses, und das sogar schon ziemlich zeitig (ca. Februar). Nur hatte ich damals die Idee, das ganze Schulhaus präzise abzumessen und die Maße im CAD-Programm zu übernehmen. Das hat sich dann aber als unpraktisch erwiesen, sodass ich das ganze dann wieder vor mir hergeschoben habe und erst ab dem 1. Juni wieder mit dem Design weitergemacht habe, bis ich ca. 1,5 Wochen später damit fertig wurde. Der Druck der Schulhäuser startete tatsächlich erst am Dienstag dieser Woche – Ihr Haus wurde mit zuletzt gedruckt und ist dadurch heute auch erst knapp einen Tag alt…
Die Sockel habe ich seit Mitte Mai gedruckt. Lustigerweise ist mir zwischendrin mein Drucker kaputt gegangen, weshalb ich ziemlich spontan bis zum Eintreffen der Ersatzteile einen zuverlässigeren, ziemlich teuren Drucker als Ersatz angeschafft habe, welchen ich mir aber auch nur durch meine Kreditkarte leisten konnte… Anders hätte ich die Sockel aber nicht rechtzeitig fertig bekommen.
Insgesamt war das ganze Projekt zum Ende hin ziemlich knapp. Das muss ich für’s nächste Jahr besser planen, dann sollte es auch entspannter werden und ohne übermäßigen Schlafentzug klappen. So oder so ist es aber ziemlich zeit-, platz- und kostenaufwendig…
Der Abiturball wurde wieder bei bestem Essen, Getränken und einem abwechslungsreichen Programm in der Sparkassen-Arena begangen.
Die Schulleitung und das Kollegium des Carl-Zeiss-Gymnasium wünschen den Absolventinnen und Absolventen alles Gute und eine zufriedene Studienwahl. Wir sehen uns in Zukunft zu den Sommerfesten und zum „Tag der Ehemaligen“.